Warum heißt Erinnern kämpfen? Zur Erinnerung an rechte Gewalt in Ostdeutschland als widerständige Praxis.
Vortrag: Felicitas Kübler
Warum heißt Erinnern kämpfen? Zur Erinnerung an rechte Gewalt in Ostdeutschland als widerständige Praxis.
In den letzten Jahren gewinnt der Begriff der „Baseballschlägerjahre“ in der deutschen Medien- und Kulturlandschaft zunehmend an Sichtbarkeit. Erzählungen über rechte Gewalt, Todesängste und lebensbedrohliche Übergriffe werden in sozialen Medien, Dokumentationen sowie in künstlerischen und literarischen Werken thematisiert. Diese Berichte lassen sich als Zeugnisse einer rechten Jugendkultur verstehen, die in vielen Regionen hegemonial wurde. Gleichzeitig haben sie eine deutliche Gegenwartsreferenz: Sie warnen vor dem Aufstieg rechter Parteien und dem Erstarken neonazistischer Strukturen.
Der Vortrag thematisiert kollektives Erinnern als politische Praxis, welches sich gegen dominante gesellschaftliche Verhältnisse richten kann. Jedoch geht es auch darum, einen multiperspektivischen Blick zu entwickeln, der verschieden gelagerte Widersprüche und Differenzen des Erinnerungsdiskurses rund um die „Baseballschlägerjahre“ mit einbezieht.
Felicitas Kübler ist Humangeographin und promoviert an der Universität Klagenfurt, Österreich. Primär setzt sie sich mit den gesellschaftstheoretischen Arbeiten Adornos, deren Operationalisierung für geographische Fragestellungen und der Erinnerung an rechte Gewalt auseinander.
- Eintritt frei -